Ein Location-Guide für Landschaftsfotografen: Muriwai Beach - Neuseeland

Ich denke oft an Neuseeland. Und ein Ort ist mir besonders in Erinnerung geblieben, Muriwai Beach. Es wäre wahrscheinlich ein guter Ort zum Leben. Der Ort liegt etwa 40 Kilometer vom Zentrum Aucklands entfernt und ist von dort mit dem Auto in etwa 40 Minuten zu erreichen. Muriwai liegt direkt an der Westküste Neuseelands an der Tasmanischen See, gesäumt von Sandstränden und beeindruckenden Felsklippen, die vulkanischen Ursprungs sind. Ich hatte das Vergnügen, hier im November 2017 zwei Nächte zu verbringen. Diese Zeitspanne ist sehr kurz, um diesen Ort zu fotografieren, daher müssen Sie sich vor Ihrer Ankunft so gut wie möglich vorbereiten. Ich hoffe, dass ich in diesem Artikel einen Überblick über die Möglichkeiten geben kann, die sich für einen Natur-/Landschaftsfotografen ergeben, damit Sie Ihre Zeit dort optimal nutzen können.

Empfohlene Obketive:

  • Weitwinkel Zoom (eg: 16-35mm) - nice to have

  • Normal Zoom (24-70) - must have

  • Telephoto Zoom (eg: 100-400mm) - must have

Empfohlene Ausrüstung:

  • Tripod - must have

  • ND Filter - must have

  • Polarizer - must have

MAP

Points of Interest:

  1. Vogelkolonie

  2. Klippen und Felsen

  3. Nördliche Strand

  4. Südliche Strand

VOGELKOLONIE:

Auf den Klippen gibt es eine große Kolonie australischer Basstölpel, die in den Frühlings- und Sommermonaten herrscht hier reger Betrieb. Der Australische Basstölpel erreicht eine Körpergröße von 84 bis 91 Zentimetern. Die Flügelspannweite beträgt zwischen 170 und 200 Zentimeter. Ausgewachsen wiegen die Vögel zwischen 2 und 2,8 Kilogramm, damit Sie gehören zu den größten Seevögeln überhaubt. Die Tiere haben keine Angst vor dem Menschen, weshalb Sie sie aus nächster Nähe fotografieren können. Diese Unterart ist nur in Australien, aber hauptsächlich in Neuseeland beheimatet. Die Vogelkolonie am Muriwai Beach ist etwas Besonderes, da sie sich auf dem Festland befindet, während die meisten anderen vor der Küste liegen.

Ein großer Parkplatz (südlichster auf der Karte) befindet sich in unmittelbarer Nähe der Kolonie, ein kurzer Spaziergang bringt Sie direkt zu den Brutplätzen der Vögel. Diese lassen sich von den Wegen und Aussichtsplattformen sehr gut beobachten. Beim Brüten und Aufziehen der Jungen kann man sie gut beobachten, mit dem Telezoom gibt es hier viele Möglichkeiten für Nahaufnahmen. Die Vögel nutzen gekonnt die Aufwinde an den Klippen und scheinen teilweise in der Luft zu stehen, was das Fotografieren der Vögel im Flug recht einfach macht, jedoch ist hier eine Belichtungszeit von mindestens 1/1000s empfehlenswert. Die Vögel fliegen so nah an den Besuchern vorbei, dass man manchmal schon bei einer Brennweite von 100 mm Bilder bekommt, die den Sucher ausfüllen und kaum beschnitten werden müssen.

Die Vogelkolonie kann auch als Ganzes als Vordergrund für ein „Grand Visa“ dienen, die beste Tageszeit hierfür ist der Abend – die goldenen und blauen Stunden – sind vorzuziehen und können ein spektakuläres Farbenspiel auslösen, ich hatte das Glück hier einen unvergesslichen Sonnenuntergang erleben zu dürfen, der die gesamte Küste in ein intensives magentafarbenes Licht tauchte, insgesamt hatte ich sehr viel Glück mit dem Wetter und dem Licht an diesem Ort.

FELSEN UND KLIPPEN (FLAT ROCK UND ŌTAKAMIRO-POINT):

Die Felsen werden von der Flut beherrscht, bei Flut kann man sich nicht auf die Felsen wagen, das wäre viel zu gefährlich. Die Wellen schlagen mit großer Wucht gegen die Felsen und spülen mit schäumendem Meerwasser über die Felsen, man könnte leicht weggespült werden. Am besten bleibt man auf der Metalltreppe, die zu den Felsen hinabführt, von dort aus kann man von einem sicheren Aussichtspunkt aus Fotos machen. Es lohnt sich, mit der Verschlusszeit zu spielen, um das Wasser einzufangen, das über die Felsen und zurück zum Meer rauscht, mit der richtigen Verschlusszeit gelingen hier sehr stimmungsvolle Fotos. Als ich dort war, verrichteten auch 2 Fischer ihre Arbeit, die sich aufgrund ihrer Erfahrung auch bei Flut auf die Felsen wagten. Das menschliche Element im Bild hilft dem Betrachter, die Größe der Wellen und Felsen besser einzuschätzen, da er dadurch einen Maßstab erhält.

Bei Ebbe kann man sich auf die Felsen wagen, aber Vorsicht, sie sind sehr rutschig! Obwohl das Panorama sehr beeindruckend ist, lohnt sich auch ein Blick auf den Boden, wo man Krabben und Fische in den Gezeitentümpeln und Rissen in den Felsen sehen kann.

Tipp: Sie sollten eine Gezeiten-App auf Ihr Telefon herunterladen, damit Sie wissen, zu welcher Tageszeit die Gezeiten an ihren Hoch- und Tiefständen sind. Ich habe hier die Android-App „NZ Tides“ verwendet, sie ist kostenlos und die Gezeitentabellen werden sehr übersichtlich und einfach dargestellt. Die App war für mich bei der Planung von Fotoshootings an der Küste unerlässlich.

NÖRDLICHE STRAND (MURIWAI BEACH)

Ich habe die meiste Zeit in der Vogelkolonie und am Ōtakamiro Point verbracht und wünschte, ich hätte mehr Zeit gehabt um den Nordstrand und den Südstrand zu erkunden, denn auf meinen zwei kurzen Spaziergängen in diesen Gebiet habe ich viel Potenzial gesehen. Der Nordstrand bietet Gräser und einige Blumen die hier im November blühen, wie zum Beispiel gelbe Lupinen, die großartige Vordergrund für Kompositionen bieten können. Von diesem Teil des Strandes hat man auch einen guten Blick auf die Vogelkolonie und die sie umgebenden Felsklippen. Mit dem Telezoom können Sie Details der Nordküste einfangen.

SÜDLICHE STRAND - MAUKATIA (MĀORI BAY)

Ich habe nur eine halbe Stunde verbracht um diese Gegend zu erkunden. Direkt vom Parkplatz führt ein steiler Weg hinunter zum Strand. Rechts ist eine Höhle in den Felsen, sie wird von den Gezeiten überflutet, das Spielen mit unterschiedlichen Verschlusszeiten kann sich hier lohnen (leider hatte ich bei dieser Wanderung mein Stativ nicht dabei). Wenn man weiter nach Süden geht, offenbart sich der Blick auf die Klippen und die Vogelkolonie, irgendwann bekommt man eine schöne Lücke zwischen den Festlandklippen und den Felsen ich denke, dass hier viel Potenzial für tolle Bilder ist, mit einem Telezoom oder einem Weitwinkel Objektiv.